Der Debütroman des Schweden Patrik Svensson führt uns an die schwedische „Aalküste“. Einen großen Teil seiner Kindheit verbrachte der Autor mit seinem Vater am Ufer eines Flusses, Köder, Langleinen oder Reusen auslegend, um Aale zu fangen.
Eine ruhige, wortkarge Tätigkeit, welche die beiden zueinander brachte. Der Autor erinnert sich in kurzen Passagen an seinen Vater, sinniert über dessen Vergangenheit und über all das rätselhafte, was ein Sohn nicht über seinen Vater weiß.
Den größeren Teil des Romans, nimmt jedoch der Aal mit seiner Geschichte ein.
Schon vor Jahrhunderten befassten sich Menschen mit der Herkunft und Fortpflanzung der Aale. Sie waren ihnen ein Rätsel. Heute weiß man zwar mehr über die Biologie und die verschiedenen Metamorphosen der Aale als es noch Aristoteles wusste, trotzdem ist es rätselhaft, warum alle Aale sich nur in der Sargassosee vermehren, warum sie dorthin zurückkehren um abzulaichen und um dort schließlich zu sterben.
Das Buch wechselt zwischen Autobiografie und Sachbuch, macht Umwege über Literatur, Geschichte, Religion und Psychologie, trotzdem empfand ich den Stil als leicht zugänglich.
Die Aalfrage hat sich im laufe der Jahrhunderte verändert, der Aal ist jedoch spannend geblieben.
„Das Evangelium des Aale“ bringt uns ein faszinierendes Tier näher, gleichzeitig regt es zum Nachdenken an.
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Autor: Patrik Svensson
Erscheinungsdatum: 27.01.2020
Verlag: Hanser
ISBN 978-3-446-26584-4