Der neue Roman von Robert Harris spielt vermeintlich im Jahre 1468.
Fairfax, ein junger Priester wurde vom Bischof in ein kleines englisches Dorf geschickt.
Der örtliche Pfarrer ist verstorben, Fairfax soll sich um die Beerdigung kümmern.
Doch schon kurz nach der Ankunft kommen dem Priester einige Dinge im Ort merkwürdig vor. Es wird gemunkelt, der Pfarrer sei ermordet worden. Hinzu kommt, daß es einige Dinge und Bücher aus dem Besitz des alten Mannes gibt, die von der Kirche als blasphemisch und illegal angesehen werden.
Fairfax versucht hinter die ganze Geschichte zu kommen, dabei werden sein Glaube und die Einstellung zur Kirche auf eine harte Probe gestellt.
Was dem Leser am Anfang wie ein Roman vorkommt, der im Mittelalter spielt, entpuppt sich schon bald als eine Dystopie. Die Menschen leben Jahrhunderte nach einer nicht näher benannten Katastrophe wie im Mittelalter, der Klerus herrscht und es ist verboten die Geschichte der Vorfahren zu erforschen.
All das ist eine großartige Grundlage für eine spannende Story. Leider konnte mich das, was der Autor daraus gemacht hat nicht fesseln. Die Figuren waren zu eindimensional, völlig ohne Tiefe. Der Protagonist Fairfax leidet unter Selbstzweifeln, da er durch seine Nachforschungen die Kirche verrät, und diese Glaubenskrise wird mit der Zeit langweilig.
Das was eine große Enthüllung im spektakulären Finale sein soll, ließ mich gleichgültig.
Einzig die Nachforschungen der Menschen über das 21. Jahrhundert und die Erkenntnisse daraus waren interessant zu lesen. Sie lesen sich wie eine dezente Warnung an die heutige Gesellschaft.
Trotzdem bin ich eher enttäuscht von dieser Geschichte, aus der so viel mehr hätte werden können.
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Autor: Robert Harris
Erschienen: 30. September 2019
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-27208-8