Sommer in Kalabrien. Im kleinen Ort Girifalco soll das Fest des heiligen Rocco gefeiert werden. Dann taucht zufällig ein Zirkus auf, der spontan für ein paar Tage bleiben will. Und plötzlich erfüllen sich die Wünsche einiger Bewohner und das Dorf und die Gemeinschaft verändern sich zunehmend.
Ich habe wohl falsche Erwartungen an dieses Buch gehabt. Ich bin weder mit der Erzählweise, noch mit den Figuren warm geworden. Eigentlich ist das Dorf der Protagonist des Buches, und es gibt sieben bis zehn Personen, zwischen deren Geschichten ständig gewechselt wird. Der Autor widmet jeder Person eine bis zwei Seiten und schon geht es weiter mit jemand anderem. Das ist zwar ganz schön, da so ein Bild von der Gemeinschaft und dem Stadtleben gezeichnet wird, aber ich fand das zu wenig um die Personen wirklich kennenzulernen. Da ist Archidemu, der philosophische Botschaften vom Sonnensystem bekommt. Der hypersexuelle Venanziu, von dem wir ganz genau erfahren, was in seiner Hose los, und dessen Kapitel ich fast durchweg abstoßend fand. Dann noch Angeliaddu und Caracantulu… Es fiel mir schwer die Namen auseinander zu halten, auch weil ich keine der Personen wirklich interessant fand. Die kurzen Kapitel machten es mir schwer, mir ein Bild von ihnen zu machen. Nach 100 Seiten taucht auch endlich der Titelgebende Zirkus in der Stadt auf, und mit ihm noch mehr Personen die das Leben der Stadtmenschen durcheinander wirbeln.
Die Themen im Buch sind aktuell: Diskriminierung von Behinderten, von Alleinerziehenden von vermeintlich Anderen. Neid und Missgunst, Tod und ein verschwundenes Kind. Schwere Themen eingepackt in ein nach außen nettes Dorfleben.
Die Sprache ist poetisch und zuweilen philosophisch märchenhaft. Der Plot hat mich leider nicht unterhalten und hinterlässt keinen positiv bleibenden Eindruck.
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Autor: Domenico Dara
Erscheinungsdatum: 04.03.2021
Verlag: Kiepenheuer&Witsch
ISBN 978-3-462-05461-3