„Der Polizist“ von John Grisham

Stu Kofer, ein im Ort bekannter, beliebter und in der Stadt angesehener Polizist, wird ermordet. Der Täter ist geständig, es ist Kofers 16-jähriger Ziehsohn.
Der Anwalt Jake Brigance wird mit der Verteidigung des Jungen beauftragt, und für fast alle in der Stadt ist klar, daß das Urteil nur Todesstrafe lauten kann. Doch Kofer war ein gewalttätiger Säufer. Jake will die Wahrheit ans Licht bringen, auch wenn er sich deswegen bei seinen Nachbarn unbeliebt macht, und vielleicht sein Leben, und das seiner Familie aufs Spiel setzt.
Jake Brigance ist ein wiederkehrender Charakter aus Grishams Büchern. Das erste und bekannteste ist „Die Jury“, gefolgt von „Die Erbin“.
In „Der Polizist“ bekommen wir einen Einblick in Jakes Kanzlei, treffen schon bekannte Freunde und Mitarbeiter. Außerdem befassen sich Jake und Kollegen mit noch einem anderen, großen Fall, der rechtlich ebenfalls sehr interessant ist.
John Grisham ist für seine Justizdramen und Thriller bekannt, und das kann er auch am besten. Auch wenn die Figuren nicht sehr tiefgründig sind und die Spannung im Gerichtssaal stattfindet, hat mir Jakes neuer Fall sehr gut gefallen. Der Aufbau der Verteidigung, die Auswahl der Geschworenen, rechtliche Hürden und Schlupflöcher, welche die Anwälte beider Seiten nutzen können, das sind Grishams Stärken und das ist das, weswegen ich gerne Bücher dieses Autors lese.
Aber sobald es anfängt zu menscheln, bleibt es oberflächlich und klischeehaft. Das Ende fand ich deswegen nicht überzeugend und recht schwach. Trotzdem ist „Der Polizist“ ein solides, gut konstruiertes Gerichtsdrama, welches mir Spaß gemacht hat.

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Autor: John Grisham
Erscheinungsdatum: 10.05.2021
Verlag: Heyne
ISBN 978-3-453-27315-3