Nach „Das Bekenntnis“ kehrt John Grisham im neuen Roman „Die Wächter“ thematisch zu seinen alten Wurzeln zurück, dem Justizroman.
Im Mittelpunkt steht Cullen Post, ein Anwalt, der sich für zu Tode verurteilte Gefangene in Amerika einsetzt. Mit „Guardian Ministries“, einem kleinen Projekt bestehend aus vier Mitarbeitern, versucht er die Unschuld von Gefangenen, welche durch Justizirrtümer in der Todeszelle sitzen, oder eine lebenslange Haftstrafe verbüßen, zu beweisen, und sie so aus dem Gefängnis zu holen.
So auch im Fall von Quincy Jones, der seit über 20 Jahren in Haft ist, und „Guardian Ministries “ um Hilfe bittet. Post versucht den Fall neu aufzurollen, und zu zeigen, daß es vor über 20 Jahren zu groben und fahrlässigen Fehlern kam, und Quincy Jones lediglich als Sündenbock für das Verschulden anderer diente.
Das komplexe Justizsystem mit seinen vielen Fallstricken bietet hier eine perfekte Bühne für mehrere spannende Geschichten. Grisham nimmt den Leser mit in eine Todeszelle, ein paar Stunden vor einer Exekution. Das ist nicht einfach zu lesen, und man muss sich klar machen, daß der Autor weiss, wovon er schreibt, und solche Situationen fast schon Alltag in vielen Gefängnissen Amerikas sind.
Der Schreibstil ist rasant und packend, trotzdem kann der Autor für mich nicht an die Größe seiner älteren Titel wie „Die Firma“ anknüpfen, aber er möchte es vielleicht auch nicht.
Grisham veröffentlicht jedes Jahr ein Buch, an Geschichten mangelt es ihm mit Sicherheit nicht. Als Jurist, Politiker und Mitglied des Inncocence Projects, einer Organisation die sich für die Aufklärung von Justizirrtümern engagiert, hat er viele Ungerechtigkeiten gesehen und wird noch in vielen Romanen davon erzählen.
„Die Wächter“ ist ein gewohnt solider Titel aus der Feder Grishams, eine interessanter Plot mit Bezug zur Wirklichkeit.
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Autor: John Grisham
Erscheinungsdatum: 02.03.2020
Verlag: Heyne
ISBN 978-3-453-27221-7