Die achtjährige Beth lebt in einem Waisenhaus. Im Amerika der 50er Jahre ist es Alltag den Kindern Beruhigungspillen zu verabreichen um sie ruhig zu stellen. Auf diese Art kommt Beth das erste mal mit Drogen in Berührung. Außerdem gibt es noch etwas anderes was für sie von Interesse ist : der alte Hausmeister, der im Keller des Waisenhauses Schach spielt. Beth ist neugierig und lässt sich das Spiel beibringen. Schon bald ist sie besser als ihr Lehrer und in den folgenden Jahren wird aus ihr ein Wunderkind, welches alle Gegner in ihrer Umgebung mühelos im Schach schlagen kann. Aber auch die Drogen lassen sie nicht los. Als Teenager muss sie lernen ihre Sucht zu kontrollieren, ebenso wie ihren Ehrgeiz die beste Schachspielerin der Welt werden zu wollen.
„Das Damengambit“ von Walter Tevis ist mir durch die gleichnamige Serie bekannt. Das Buch ist 1983 erschienen und ich war sehr neugierig wie dieses schon ältere Werk fast 40 Jahre nach seinem Erscheinen wirken wird. Ich wurde nicht enttäuscht, denn das Buch ist überhaupt nicht verstaubt, vielmehr ist es ein großes Highlight.
Der Schreibstil ist sehr zugänglich. Es ist nicht einfach eine Schachpartie zu beschreiben, aber Tevis schafft es das abstrakte Spiel spannend und lebhaft darzustellen. Wir erleben Beth mit ihren Höhen und Tiefen, als einen Teenager, der sich mit Alkohol und anderen Drogen ausprobiert, und als das Wunderkind, welches das Schachwissen in sich aufsaugt.
Ich wünschte nur, ich hätte das Buch gelesen, bevor ich die Serie gesehen habe. Die meisten Szenen aus der Serie sind eins zu eins im Buch zu finden, was das Leseerlebnis für mich beträchtlich geschmälert hat. Für das maximale Erlebnis würde ich empfehlen das Buch zuerst zu lesen, um im Anschluss die großartige Serie zu schauen.
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Autor: Walter Tevis
Erscheinungsdatum: 26.05.2021
Verlag: Diogenes
ISBN 978-3-257-07161-0