„Das Haus der Frauen“ von Laetitia Colombani

Mit „Der Zopf“ hatte Laetitia Colombani 2019 ein starkes Debüt gegeben, nun ist ihr neuer Roman, „Das Haus der Frauen“ erschienen.
Wie in ihrem Erstling, stehen auch hier Frauen im Mittelpunkt, und auch hier werden parallel Geschichten erzählt, die auf verschiedenen Zeitebenen spielen, und trotzdem zusammen hängen.

Der „Palast der Frauen“, „Palais de la Femme“ in Paris, ist ein Zufluchtsort für Frauen in Not. Gegründet und aufgebaut wurde er 1925 von Blanche Peyron, die zusammen mit ihrem Mann in der Heilsarmee aktiv war.
Blanche ist eine der Hauptpersonen des Romans. Ihre Geschichte ist voll Mitgefühl, Entschlossenheit und Willen, Frauen in sozialer Not helfen zu wollen.
Die zweite Frau, die wir näher kennenlernen ist Solène. Knapp hundert Jahre nach Blanche, engagiert sie sich im „Palast der Frauen“, da sie in ihrem Beruf, an Burnout leidend, keinen Halt und Sinn mehr sieht.
Solène hilft den bedürftigen Frauen im Palast, was ihr zunächst sehr schwer fällt.
Die Frauen sind zum größten Teil schwer zugänglich, und mit ihren Problemen befasst.
Solène versucht zu ihnen durchzudringen und dadurch ihrem eigenen Leben einen Tiefgang zu geben, um nicht in eine Depression zu verfallen.

Der Schreibstil in dem Roman ist durchweg distanziert, die indirekte Erzählweise fand ich nüchtern.
Die Geschichte der zwei Frauen ist jedoch interessant. Man erfährt viele Fakten über die Heilsarmee und ihre Aufgaben. Die Tatsache, daß es den „Palast der Frauen“ noch heute gibt, macht die Geschichte aktuell.
Mir hat dieser kurzweilige Roman über starke Frauen, trotz der etwas reservierten Art des Erzählens sehr gut gefallen.

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Autor: Laetitia Colombani
Erscheinungsdatum: 26.02.2020
Verlag: S.Fischer
ISBN 978-3-10-390003-3